Antje Neubert von der Kinder- und Jugendklinik Erlangen kritisiert, dass Eltern zu oft eigenmächtig die Dosierung der Medikamente ihrer Kinder herabsetzen. Dieser gut gemeinte Eingriff in die Medikamentenverordnung kann negative gesundheitliche Folgen nach sich ziehen, insbesondere im Fall von Antibiotika.
Laut einer Studie des Robert-Koch-Institutes an 17.000 Kindern und Jugendlichen dosieren Eltern in 10 bis 15 Prozent der Fälle die Medikamente zu niedrig. Sie wollen ihre Kinder dadurch vor den Nebenwirkungen der Medikamente schützen. Aber diese Nebenwirkungen sollen auch bereits bei niedrigen Dosierungen auftreten, die gewünschte Wirkung der Medikamente allerdings nicht.
Besonders prekär wird die Niedrigdosierung bei Antibiotika. Diese werden in 20 Prozent aller Fälle zu niedrig dosiert. Neubert warnt, dass sich in diesem Fall schnell Resistenzen können, welche langfristig die Wirksamkeit des jeweiligen Antibiotikums verhindere.