Alles wird schlechter? Von wegen! Den Kindern in Deutschland geht es immer besser. Zumindestens, wenn man einige Kennzahlen der KidsVerbraucherAnalyse (KidsVA) des Egmont Ehapa Verlag aus 2013 betrachtet.
"Kinder müssen die Dummheiten der Erwachsenen ertragen, bis sie groß genug sind, sie selbst zu machen." (Jean Anouilh)
Bei der KidsVA gut 1.500 Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren interviewt, sie stehen repräsentativ für eine Gesamtzahl von knapp 6 Millionen Altersgenossen in Deutschland.
Die Studie liefert eine Reihe ermunternder Zahlen: 81 Prozent der 6- bis 13-Jährigen lesen! (wörtlich heißt es: Sie greifen einmal wöchentlich zu einem Buch bzw. einer Zeitschrift) Fast genauso viele haben Zugang zu einem Computer in der Familie. Ein Zehntel stöbert bereits in elektronischen Büchern.
Schauen wir auf die über zehnjährigen so berichten mehr als die Hälfte, fast täglich online zu gehen. Bei den 6- bis 9-Jährigen sind dies erst 10 Prozent. Alle Kids wiederum sind scharf auf die neuen Tablets und Smartphones der Eltern, diese hadern aber mit der Herausgabe und verweisen lieber auf den rauschenden Alt-PC im Arbeitszimmer.
Suchmittel Nummer eins ist aus eigener Erfahrung des Autors die Spielkonsole bei Jungen und Mädchen im vorpubertären, pubertären und nachpubertären Alter. Zwei Drittel der befragten Haushalte gaben an, eine Konsole im Familienbesitz zu führen, die von allen genutzt wird. Auch schön. So ist wenigstens gesichert, dass in Zukunft die Diskussion zwischen Kind und Elternteil über die Höhe der angemessenen Medienzeit nicht abstirbt. Und wir wollen doch mit unseren Kindern reden, hören, was ihnen am Herzen liegt ...
Erfreulich aus meiner Sicht wiederum, dass Kinder bei der Freizeitgestaltung volles Stimmrecht zugeteilt bekommen, auch bei den gemeinsamen Ausflügen am Wochenende. 86% der 6- bis 13-Jährigen dürfen diesbezüglich mitreden und engagiert ihren Favoriten aus Zoo, Freizeitpark oder Schwimmbad ins Feld führen. Dazu passt auch, dass 81 Prozent frei über Ihr Taschengeld bestimmen dürfen. Durchschnittlich gibt es 27,56 Euro. Hinzu kommen Geldgeschenke zu Weihnachten, Ostern oder Geburtstag - das macht im Schnitt nochmals 179 Euro im Jahr. Damit nicht genug. Bei vielen Kindern spenden die Großeltern über das Jahr den einen oder anderen Taler oder die Kleinen füllen ihr Spar- und Vergnügungssäckel per Verdienste im Haushalt auf.
Ich fasse zusammen: Die kommende Generation ist medial bestens versorgt, liest, verfügt über reichlich Barschaft und ist von klein auf gewöhnt an gleichberechtigte Mitbestimmung. Das sind doch eigentlich ganz ermunternde Ausgangsverhältnisse, meine ich.
Siehe auch: Die Pressemitteilung zur Studie