G
G
Entscheiden die Ärzte, dass die Geburt künstlich eingeleitet werden soll, wird zunächst die Wehentätigkeit angeregt. Der Schwangeren wird das Hormon Oxytocin verabreicht. Es regt die Kontraktion der Uterusmuskulatur an. Die Wehen unter Oxytocin sind oft stärker, länger und schmerzvoller als im normalen Fall. Dann wird die Fruchtblase gesprengt. Viele andere Methoden der Geburtseinleitung arbeiten mit Medikamenten und Hormonvergaben. Eine moderne Technik der Geburtseinleitung ist das Prostaglandinpessar. Diese Prostaglandintablette wird in die Scheide eingelegt und löst Gebärmutterkontraktionen aus. Die Tablette wird abends in die Scheide eingeführt und sollte mit einer Verzögerung von ca. zwölf Stunden am nächsten Morgen Wehen auslösen. Die Methode wird als sehr angenehm empfunden, weil sich die Gebärende frei bewegen kann.
Die Geburtshilfe ist die medizinische Fachrichtung, die sich mit der Schwangerschaft, der Geburt und der Betreuung der Frauen im Wochenbett und mit den möglicherweise auftretenden Komplikationen beschäftigt.
Der Termin, an dem das Kind auf die Welt kommen soll. Ist die Geburt natürlich, wird der Termin vorher geschätzt. Ist die Geburt eingeleitet, legen die Ärzte den Geburtstag des Kindes fest.
Zur physischen und psychischen Vorbereitung der Geburt sollte die Frau sich vor allem über Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett, mögliche Gesundheitsrisiken und Belastungen Depressionen informieren. Atemübungen eignen sich gut, um die Wehen leichter zu überstehen. Schwangerschaftsgymnastik bringt Bewegung. Hier sind spezielle Übungen für das veränderte Körpergefühl werdender Mütter nützlich, damit sie mit Beschwerden (Rückenschmerzen, schwere Beine) besser zurechtkommen. Dazu gehören auch Bewegung bei der Geburt, verschiedene Positionen und Haltungswechsel, die ausprobiert und geübt werden. Zum psychischen Wohlbefinden gehört Austausch und Kontakt mit anderen Schwangeren oder werdenden Eltern.
Gestagen, auch "Gelbkörperhormon" genannt, ist ein weibliches Sexualhormon mit Steroidstruktur. Natürliche und vor allem synthetische Gestagene werden bei Zyklusstörungen oder als Bestandteil von Kontrazeptiva mit ovulationshemmender Wirkung, z.B. der Anti-Baby-Pille angewandt. Wichtigstes Gestagen ist das körpereigene (->) Progesteron, das für den normalen Schwangerschaftsablauf sorgt.
Als Gestationsdiabetes bezeichnet man eine Kohlenhydratstoffwechselstörung, die erstmalig während der Schwangerschaft auftritt bzw. erkannt wird. Die Ursachen für das Auftreten der Gestationsdiabetes liegen einerseits an verschiedenen Schwangerschaftshormonen, die zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels führen (z.B. Östrogen, humanes Plazentalaktogen), andererseits an der Ernährung, die in der Schwangerschaft häufig nicht optimal ist. Die Insulinausschüttung ist zu Beginn der Schwangerschaft eher vermindert, steigt dann aber erheblich an. In 85% aller Fälle genügt zur Therapie bereits eine vollwertige, gesunde Ernährung, in 15% der Fälle muss zusätzlich Insulin gegeben werden.
Mit Gestose bezeichnet man Gesundheitsstörungen der werdenden Mutter. Die Ursachen der Krankheit sind bis heute ungeklärt. Wichtigstes Symptom ist Bluthochdruck. Man vermutet, dass falsche Ernährung sowie eine genetische Veranlagung zur Entwicklung von Gestose beitragen. Der Körper einer Schwangeren, die unter Gestose leidet, passt sich nicht an die veränderten Bedingungen der Schwangerschaft an: die Bildung neuer Gefäße und die Gefäßerweiterung der Gebärmutter und der Plazenta sind unzureichend. Die stellt eine große Gefahr für das ungeborene Kind dar. Nicht selten kommt es zu einer Frühgeburt. Die kindliche Sterblichkeit während und nach der Geburt ist deutlich erhöht.
Ein Gravidogramm (lat. Gravida: Schwangere) oder Mutterpass ist ein tabellarischer Überblick über den Schwangerschaftsverlauf und die einzelnen Vorsorgeuntersuchungen. Er enthält Angaben zur Schwangeren und Anamnese (Krankheitsgeschichte), Im Gravidogramm werden die Gewichtszunahmen und allgemeine Zustand der Mutter und des Kindes in der Schwangerschaft überwacht.
Der Gynäkologe ist ein Facharzt für Frauenheilkunde. Die Frauenheilkunde oder Gynäkologie beschäftigt sich mit den geschlechtsspezifischen Erkrankungen der Frauen, ihrer Geschlechtsorgane und des Urogenitaltraktes. Auch die geschlechtsspezifische hormonelle Situation der Frauen ist Gegenstand der Frauenheilkunde.