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Die Pädiatrie ist die Lehre von den Kinderkrankheiten. Die Kinderheilkunde, wie die Pädiatrie auch genannt wird, trägt der Tatsache Rechnung, dass der Körper eines sich noch in der Entwicklung befindlichen Menschen anders auf Krankheiten, Krankheitserreger und auf Medikamente reagiert als der Körper eines Erwachsenen. So sind die Krankheitsbilder oft anders, es gibt spezielle infektiöse Erkrankungen (? Kinderkrankheiten), die man in der Kindheit - im Zuge der Ausbildung des Immunsystems durch den Körper durchlebt und auch eine speziell auf den Kinderkörper zugeschnittene Medikation ist erforderlich. Aufgrund der Vielzahl möglicher Erkrankungen, ist der Pädiater (Facharzt für Kinderheilkunde) in besonderer Weise auf ein umfangreiches medizinisches Wissen in vielen Bereichen angewiesen.
Die Periduralanästhesie ist eine Lokalnarkose, bei der der Schwangeren beim Auftreten von starken Schmerzen beim Geburtsvorgang ein Anästhetikum direkt in den Bereich des Rückenmark im Unterbauchbereich injiziert wird. Dadurch werden die Schmerzrezeptoren der Gebärenden soweit betäubt, so dass der eigentliche Geburtsvorgang, also der sonst mit hohen Schmerzen verbundene Durchtritt des Babys durch die Vagina, nicht mehr wahrgenommen wird. Bei der Injektion muß der Arzt sehr achtgeben, dass er nicht an der falschen Stelle die Spritze ansetzt, da dies zu schweren körperlichen Schäden bis hin zum Herz-Kreislaufversagen führen kann.
Die Pille, auch Antibabypille genannt, ist ein Anfang der 60er Jahre erstmalig auf dem Markt erschienenes Verhütungsmittel für Frauen, das eine Schwangerschaft verhindern soll. Die Pille ist ein Hormonpräparat, das die beiden zentralen im weiblichen Monatszyklus wirkenden Sexualhormone Östrogene und ? Gestagene enthält. Regelmäßig oral eingenommen wird ein künstlich hoher Hormonspiegel erzeugt, wie er auch unter den Bedingungen einer Schwangerschaft vorhanden ist und dem weiblichen Körper somit praktisch eine Schwangerschaft vorgegaukelt. Dadurch wird der ? Eisprung unterbunden und es kann beim Geschlechtsverkehr nicht zur Befruchtung und Schwangerschaft kommen.
Die Pille bietet aber auch wie alle Verhütungsmethoden keine absolute, jedoch schon eine sehr hohe Sicherheit vor einer Schwangerschaft. Die Pille wird in verschiedensten Zusammensetzungen der beiden Hormone angeboten, angepasst an die verschiedenen individuellen Ansprüche der Frauen. Sie wird auch in der Hormontherapie (Menstruationsbeschwerden, Akne, übermäßige Körperbehaarung) eingesetzt. Die Pille hat entscheidend zur sexuellen Revolution und zur sexuellen Selbstbestimmung der Frau in den westlichen Gesellschaften beigetragen und ist sicher eine der bedeutendsten Erfindungen der Medizin des 20. Jahrhunderts gewesen.
Die Plazentaschranke bezeichnet die dünne Membran, die mütterlichen und kindlichen Anteil der Plazenta trennt. Diese hält Erreger und Schadstoffe, die aus der Umwelt in den Körper der Mutter gelangen, vom Körper des Kindes ab. Dieser Schutz ist aber nur wirksam bis zu einem gewissen Grad.
So gelangen z.B. Alkohol und Nikotin als Giftstoffe oder auch bestimmte Krankheitserreger durch die Plazentaschranke hindurch und gelangen in den Körper des ungeborenen Babys. Dies sollte immer bedacht werden, wenn eine Frau während der Schwangerschaft raucht oder Alkohol trinkt. Einen absoluten Schutz bildet die Plazentaschranke also nicht.
Der plötzliche Kindstod (sudden infant death syndrome) ist auch heutzutage noch eine der häufigeren Todesursachen bei Kleinkindern und Säuglingen. Er bezeichnet einen augenscheinlich unerwarteten Tod von Säuglingen, die im Schlaf sterben aus Gründen wie Aussetzen der Atmung, Ersticken oder anderen Faktoren. Relativ unscharf ist die Bezeichnung dennoch, weil darunter mehr oder weniger alle ungeklärten Sterbefälle bei Säuglingen subsummiert werden. Es ist umstritten inwieweit auch genetische Dispositionen eine Rolle spielen können.
Auffälligkeiten können z.B. nächtliches Schwitzen, Störungen von Reflexen wie Saugen, Schlucken oder auch Apnoen (kurzzeitiges Aussetzen der regelmäßigen Atmung) sein. Auch die Bauchlage sollte man vermeiden. Während der Schwangerschaft sollte die werdende Mutter auf das Rauchen verzichten. Solche Hinweise sind jedoch nur Teilaspekte eines komplexen Phänomens. Die Konsultation des Kinderarztes muß letzlich Aufschluß über mögliche Risiken geben. Atemstörungen und andere Störungen von Reflexen des scheinbar gesunden Kindes deuten auf neurologische (im Gehirn lokalisierte) Fehlfunktionen als einem möglichen Mechanismus hin.
Aufgrund der vielen Faktoren, die eine Rolle spielen können, sind aber klare Konturen bei dieser häufigen Todesursache schwer abgrenzbar.
Die Präimplantationsdiagnostik ist die Methode zur Untersuchung genetischer Defekte von frühen Embryonalstadien von Embryonen, die aus Eizellen hervorgegangen sind, die durch In-Vitro-Fertilisation (=Reagenzglaszeugung) befruchtet wurden. Dabei werden aus den Eizellen entstandene Embryonen vor der Einpflanzung in die Gebärmutter der Frau gezielt dahingehend aussortiert, ob sie gesund sind oder nicht. Dies ist aus ethischen Gründen in Deutschland derzeit verboten. Die Diskussion dazu dauert noch an und die rechtlichen Rahmenbedingungen sind in Deutschland noch nicht endgültig definiert.